Tye Leung Schulze 1887-1972
in der Ausstellung female power
laim_up 8.3. – 28.4.2024
Leung Schulze wurde als Tochter einer chinesisch-amerikanischen Familie in San Francisco geboren und wuchs in einer Gesellschaft auf, die von Rassentrennung geprägt war. Sie und andere gebürtige Amerikaner*innen asiatischer Abstammung waren gezwungen, in ethnisch getrennten Vierteln zu leben, getrennte Schulen zu besuchen, und ihnen wurde der Zugang zu vielen Arbeitsplätzen verwehrt. Als Teenager entkam Leung Schulze einer arrangierten Ehe, indem sie in einer presbyterianischen Mission Asyl suchte. Mit der Zeit setzte sie sich für ihre Gemeinschaft ein und arbeitete mit der Mission zusammen, um die sexuelle Unterdrückung anderer chinesischer Frauen in den USA zu beenden.
Im Jahr 1910 legte Leung Schulze die Prüfung für den öffentlichen Dienst ab und wurde die erste chinesische Amerikanerin, die für die Bundesregierung arbeitete. Sie arbeitete als Übersetzerin für inhaftierte chinesische Einwanderer*innen in der Angel Island Immigration Station. Nachdem Frauen in Kalifornien das Wahlrecht erlangt hatten, nahm Leung Schulze an den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 1912 teil. Man geht davon aus, dass sie die erste Chinesin war, die in den USA gewählt hat, und vielleicht die erste ethnische Chinesin, die weltweit gewählt hat. Für den Rest ihres Lebens setzte sie sich für Frauen und chinesische Amerikaner*innen im Raum San Francisco ein.
„Ich glaube auch, dass wir Frauen vorsichtiger sind als die Männer. Wir wollen mehr unsere ganze Pflicht tun. Ich glaube nicht, dass es nur die Neuheit ist, die uns so handeln lässt. Es ist das Gewissen.“
https://sos.oregon.gov/archives/exhibits/suffrage/Pages/bio/schulze.aspx